Nichts ist frustrierender als das eigene schlechte Spiel, aber direkt danach kommt, hinter einem langsamen Flight spielen zu müssen. Sowohl beim Turnier, als auch bei der Privatrunde. Leider häufen sich bei uns wieder die Beschwerden, genau darüber. Golf ist immer noch eine Sportart und kein Spaziergang mit Behinderung durch Schläger. Da sind wir schon beim ersten Punkt, dem langsamen Gehen, um nicht zu sagen „Schlendern“. Der erste Golflehrer, der bei Golf&more unterrichtete, pflegte zu sagen, „wenn ihr viele Schläge braucht oder durch Suchen viel Zeit verliert, müsst ihr das durch schnelles Gehen aufholen, zur Not müsst ihr rennen. Dies gilt selbstverständlich auch für Anfänger, nirgends in den Golfregeln steht, dass ein Anfänger mehr Zeit in Anspruch nehmen darf. Die Richtzeiten gelten für alle, für den Pro und auch für den 54 Handicapper.

Bewusst langsames Spiel ist kein Ausdruck der Wahrnehmung persönlicher Freiheitsrechte, sondern vielmehr als rücksichtloses Verhalten auf Kosten anderer anzusehen.

Woher kommt nun das langsame Spiel? Da haben wir den Spieler, der vor jedem Schlag unendlich viele Probeschläge macht, seine Mitspieler schauen schon nicht mehr hin, weil sie es nicht mehr ansehen können. Warum sagt ihm das keiner? Dann ist da der, der vor dem Schlag minutenlang den Ball hypnotisiert, auch hier wäre ein Wort seiner Mitspieler ratsam. Oder der, der minutenlang die Distanz zur Fahne ausmisst, um den Ball dann 25 Meter weit zu toppen, und das ständig. Vergessen dürfen wir den nicht, der selbst beim kürzesten Putt das Grün dreimal umrundet um alle Breaks auch einzuberechnen.

Das alles nervt und kostet Zeit. Was also können wir tun um langsames Spiel zu vermeiden.

Als erstes können wir unseren „langsamen“ Mitspieler darauf hinweisen. In unseren Turnierbedingungen steht, dass wir als Spielleitung bei einem Turnier den gesamten Flight bei langsamen Spiel mit jeweils zwei Strafschlägen belegen können. Warum alle und nicht nur den Langsamspieler? Hier gibt der DGV die Antwort, die Mitspieler hätten rechtzeitig auf den oder die Verantwortlichen einwirken müssen.

Eine wichtige Faustregel sollten wir ebenfalls beachten, den Kontakt zum Vorderflight nicht abreißen lassen. Wenn wir ihn doch mal aus den Augen verlieren, muss der Anschluss schnellstmöglich wieder hergestellt werden, was hinter uns geschieht interessiert nicht.

Wenn der Mitspieler seinen Schlag ausführt, können wir uns schon auf unseren Schlag vorbereiten.

Ganz wichtig, Zahl der Probeschläge begrenzen!

Den Ball im Auge behalten und bei Unklarheiten sofort einen provisorischen Ball spielen.

Die Scorekarte am Abschlag des nächsten Lochs ausfüllen.

Ganz wichtig!!! Wird bei uns gerne vergessen: Schnellere Flights durchspielen lassen!

Wenn wir dies alles ein wenig berücksichtigen, müssen wir uns über langsames Spiel hoffentlich nicht mehr aufregen.

In diesem Sinne

Euer Spielführer

Peter Drasen

 

…ach übrigens, wenn ihr jemanden trefft, der sagt, dass ihr auf unserer Anlage nicht mehr grüßen braucht, ihr seid einem Schwindler aufgesessen, … ihr dürft weiterhin grüßen!